Die Metallenen Einsatzfiguren nach Montessori werden sowohl im Kindergarten als auch in der Schule verwendet. Sie bieten einen spielerischen Zugang zum Schreiben und Zeichnen und ermöglichen den Kindern sich die dafür notwendigen Fertigkeiten anzueignen.
Nach dem reinen Nachzeichnen der Figuren – zuerst im Rahmen, dann der Einsatz – werden die gezeichneten Figuren auch noch schraffiert. Hierzu werden Rahmen wie auch Einsatzfigur beiseite gelegt. Es wird nur mit Stift und Blatt weitergearbeitet. Das Kind setzt den Stift an der linken oberen Linie der gezeichneten Figur an und zieht einen möglichst geraden Strich nach unten, allerdings so, dass dieser an der unteren Linie der Figur endet.
Dann setzt es den Stift erneut oben an und zieht weitere Linien parallel zur ersten, so lange, bis die Figur ausgefüllt ist.
Wozu soll das nun gut sein?
Nun, das Freihand-Schraffieren verlangt so einiges an Fertigkeiten ab, bzw. bietet die Möglichkeit, sich diese anzueignen oder zu verfeinern, die später für ein gelingendes Schriftbild bzw. Zeichenvermögen Voraussetzung sind.
Angefangen bei der Stifthaltung (Drei-Punkt-Griff): Der Stift muss sicher zwischen den Fingern liegen. Hier ist eine gute Kraftdosierung gefragt, denn der Stift soll zwar nicht beim Malen/Zeichnen aus der Hand fallen, allerdings darf der Druck auch keinesfalls zu fest sein. Dies hätte eine verkrampfte Handhaltung und deren frühzeitige Ermüdung zur Folge. Somit macht das Kind hier seine ersten Lernerfahrungen mit der Feindosierung seiner Handkraft.
Dann werden natürlich Fähigkeiten benötigt, die das Einhalten von Grenzen (nicht über den Rand hinausmalen) beim Malen bzw. Zeichnen ermöglichen:
- Auge-Hand-Koordination: ich sehe die Figur und setze meinen Stift exakt an. Ich sehe die untere Linie und gebe rechtzeitig das Signal an die Hand mit dem Zeichnen zu stoppen.
- Exakte Bewegungssteuerung/Feinmotorik: auch kleine, feine Bewegungen sind möglich
- gute Druckdosierung: wird u.a. auch für die verfeinerte Bewegungssteuerung benötigt. Weder zu viel noch zu wenig Druck darf ausgeübt werden. Diese ist vor allem auch für eine flüssige (nicht stockende) Handbewegung wichtig. Und nicht zuletzt auch, wie oben bereits erwähnt, für ermüdungsfreies Arbeiten.
Fazit
Was in Erwachsenen-Augen manchmal ziemlich simpel daherkommt bzw. etwas unbedeutend wirkt, hält in Wahrheit ziemlich komplexe Anforderungen bereit und bietet zudem die Möglichkeit, sich einen bunten Strauß an neuen Fertigkeiten anzueignen!
Eine Anleitung zu den Metallenen Einsätzen gibt’s hier.
Wie sind deine Erfahrungen mit den Metallenen Einsätzen? Lass uns daran teilhaben und hinterlasse einen Kommentar!
Bei der Einführung der Met. Einsätze merke ich bald, wo die Interessen des Kindes liegen. Wenn sie beim Formenzeichnen sind, übt das Kind freiwillig lange das Kombinieren von 2 bis 3 versch. Formen übereinander. Das Schraffieren ist dann wie eine Überraschung, etwas ganz Neues. Da bringt das Kind dann auch die Geduld dazu auf (wobei ich bewusst auf den Begriff Ausmalen verzichte, sonst entsteht eine falsche Vorstellung).
Wenn das Interesse des Kindes beim schnellen Ausmalen liegt, sage ich, dass meine Hand heute nur „gerade“ zeichnen könne.
Morgen nur Wellen. Übermorgen nur zickzack usw. = Neugierde und Verständnis für Genauigkeit und Ausdauer wecken.
Meistens machen wir kl.Büchlein: 10 verschiedenfarbige Papierblätter mit derselben Form zeichnen. Zusammen postichen.
Lg Elisa
Vielen Dank. Das ist eine tolle Erfahrung und eine super Variations-Idee.