8 Schritten zur Montessori-Pädagogik in der Regelschule

Montessoris Geometrische Körper in der Regelschule.

Kann man auch ohne Montessori-Diplom Montessori-Materialien im Unterricht einsetzen? Wie kann das am besten gelingen?

Natürlich ist das Nonplusultra eine Lehrkraft mit Diplom und eine „montessorisch“ vorbereitete Umgebung (Klassenraum mit Lernecken und Regalen mit Lernmaterialien etc.) – Bedingungen, wie sie eben an Montessori-Schulen vorzufinden sind. Das ist so allerdings nicht bzw. nicht vollständig auf Regelschulen übertragbar. Diplom-Kurse sind teuer und müssen, wie oft das Material auch, aus eigener Tasche finanziert werden.

Trotzdem ist es möglich, etwas Montessori auch in Regelschulklassen einziehen zu lassen und den Unterricht mit Lernmaterialien zu bereichern. Der 8-Punkte Ablaufplan hilft dabei.

Gerade für Mathematik im Grundschulbereich gibt es sehr viele Materialien, die den Unterricht und das Lernen bzw. Verstehen erheblich unterstützen und die dennoch nahezu selbsterklärend sind bzw. deren Handhabung nach kurzer Anleitung sofort klar ist.

Um die Arbeit noch weiter zu Erleichtern, gibt es umfangreiche Arbeitskarteien mit vielen unterschiedlichen Aufgaben und vor allem mit der für Montessorimaterialien typischen Selbstkontrolle. D.h. auf der Kartenvorderseite befindet sich die Aufgabe, auf der Rückseite ist das Ergebnis abgedruckt, damit das Kind seine Arbeitsergebnisse selbst auf Richtigkeit überprüfen kann.

Wie kann man Montessori-Materialien in den Regelschul-Unterricht integrieren?

  1. Zuerst müssen natürlich passende Materialien ausgewählt werden. Zu welchen Lernbereichen wird „anschauliche und anfassbare Unterstützung“ benötigt?
  2. Ist das Material für möglichst viele Kinder in der Klasse einsetzbar bzw. hilfreich?
  3. Die dazugehörigen Material-Anleitungen herunterladen und ausdrucken, falls die Handhabung noch nicht bekannt ist.
  4. Es sollte zuerst kurz selbst mit dem Material gearbeitet werden (z.B. eine Beispielaufgabe bearbeiten) um bei der Anwendung Sicherheit zu erlangen.
  5. Ist die Handhabung klar und kann diese auch an die Kinder weitervermittelt werden, wird für die Materialien ein Platz im Klassenzimmer geschaffen.
  6. Evtl. werden dazu passende Arbeitsblätter/-gehefte erstellt oder das Angebot mit einer Arbeitskartei ergänzt.
  7. Die Einführung des Materials findet entweder für alle Kinder (z.B. im Morgenkreis o.ä.) statt, oder je nach Bedarf bei einzelnen Kindern, die noch Unterstützung benötigen.
  8. Um zu zeigen, wie mit dem jeweiligen Material gearbeitet wird, wird eine Beispielaufgabe gewählt, und mit dem Material ausgeführt bzw. gelöst.

Haben sie es schon probiert? Wie sind Ihre Erfahrungen?

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Eine Antwort zu 8 Schritten zur Montessori-Pädagogik in der Regelschule

  1. Christine Ruzicka sagt:

    Liebe Frau Preisegger! Selbstverständlich, es wäre sogar notwendig, dass Kinder nicht nur von 0-6 Jahren , sondern auch danach montessorisch (mit allem drum und dran) den Alltag in der Schule bewältigen kann. Die Gehirnreifung ist ja nun so vorangeschritten, dass Kinder ab ca. 6 Jahren in den kosmischen Bereich eintreten können. Die Kinder übernehmen sehr vieles. Die soziale Kompetenz ist im Regelschulbereich eine andere und vieles mehr.
    Ich telefonierte jedoch gestern mit jemanden, der mir mitteilte, dass die Politik in Deutschland Montessori aus dem Schulwesen mit Förderungen usw. heraus genommen hat. Das finde ich echt schade!! Wenn meine Kinder noch einmal klein wären, ich würde sie von ca. 3 Jahren bis hin zur Matura in eine montessorische Einrichtung geben wollen. In Österreich entstehen zum Glück sogar schon Sekundarias jetzt.
    Wie bringt man die Materialien an die Kinder in der Regelschule?
    Grundkenntnisse sind die Anmut- und Höflichkeit, Kenntnisse über die Übungen des Praktischen Lebens. Wenn das klappt, können die Sinnesmaterialien usw. dargeboten werden. Eine Assistentin wäre vonnöten, damit Darbietungen von der PädagogIn gut gegeben werden können, während die Assistentin auf die anderen Kinder schaut. Eine Darbietung muss in Ruhe gegeben werden können, ohne Zwischenstörung! Im 0-6 Jahre Bereich klappt das sehr gut. Ich arbeitete früher im Förderunterricht mit höchstens 6 Kindern, das schaffte ich alleine. Wichtig ist, dass das Kind dort abgeholt wird, wo es gerade steht. Grundlegendes wie “wie grüße ich, wie gehe ich mit anderen um, wie rolle ich einen Teppich aus etc.” kann sehr gut in einer Gruppe gezeigt werden. Die Kinder lieben das “Theater spielen”. Alles “gehört jedoch nicht” in die Gruppe!

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