Eine Top Ten der Lieblingsmaterialien zu erstellen ist gar nicht so einfach! Fängt man erst einmal an Materialien zu notieren die man gut findet und sehr gerne einsetzt, tut man sich fast schwer damit, sich auf „nur“ 10 zu begrenzen!
Allerdings kann diese Liste ja auch nicht unendlich lang werden, deshalb muss man sich dann eben schweren Herzens für 10 entscheiden. Hier sind nun viele aus dem Bereich Mathe dabei. Das mag vielleicht ein Stück weit daran liegen, dass ich mich als Kind selber sehr schwer tat in Mathe, allerdings
ist auch kaum ein Materialbereich so vereinnahmend wie der Mathematische! Das erlebte ich bei mir selbst, wie auch bei etlichen Elternabenden/Klassenzimmer-Putzaktionen o.ä. ! So viele „Ach so geht das, na damit hätte ich das früher auch verstanden!“, „Ach du meine Güte, ich hab erst jetzt verstanden, was wir da früher eigentlich gerechnet haben!“ oder „Na das hätte ich auch gebraucht – dann hätt ich mir nicht so schwer getan!“ hört man zu kaum einem anderen Materialbereich!
Neben dem Bereich Mathe finde ich vor allem auch die Materialien für die Sinnesschulung besonders wertvoll! Durch unsere heutige Lebensweise werden bewusste Sinneserfahrungen immer mehr eingeschränkt bzw. auf wenige Sinne reduziert. Gleichzeitig prasseln immer mehr Reize auf uns ein, die in der Schnelligkeit und Fülle gar nicht mehr richtig gefiltert und in Ruhe verarbeitet werden können. Da finde ich es besonders wichtig, sich Zeit für die gezielte Sinnesschulung und -schärfung zu nehmen.
1. Geräuschdosen
Es ist gar nicht so leicht, sich auf ein Geräusch zu konzentrieren und dieses aus dem Gedächtnis mit einem weiteren zu vergleichen bzw. die teilweise feinen akustischen Unterschiede herauszuhören! Somit trainieren sich hier ausdauernde Konzentration und Geduld gleich noch nebenbei mit!
2. Tastkasten
Den Tastkasten finde ich aufgrund seiner fast unzählbaren Anwendungs- und Variationsmöglichkeiten und die dadurch lange Verwendbarkeit so toll!
3. Geschmacksfläschchen
Essen – etwas was wir jeden Tag sogar mehrfach tun! Wir essen gerne und wir essen gerne gut! Aber auch beim leckersten Lieblingsgericht – wer nimmt sich die Zeit, alle Geschmacksnuancen die dieses Gericht zu bieten hat auch tatsächlich bewusst wahrzunehmen? In jedem Achtsamkeitstraining finden sich auch Übungen zum bewussten Erschmecken und Erleben eines Lebensmittels. Auch wenn etwas Vorarbeit für die Vorbereitung der Flüssigkeiten nötig ist, setze ich die Geschmacksfläschchen sehr gerne ein, da ich die Ausbildung fein geschärfter Sinne für extrem wichtig halte!
4. Ziffern und Chips
Die ausgeschnittenen Ziffern lassen sich wunderbar erfühlen und ihre Form somit ins Gedächtnis einprägen. Die Zifferntafeln helfen beim Erlernen der Schreibweise. Und natürlich macht es großen Spaß, die Chips in der richtigen Menge zuzuordnen und gleichzeitig zu entdecken, bei welchen Zahlen man die Chips gerecht (gleichmäßig) aufteilen kann und bei welchen nicht.
5. Hunderterbrett
Es hilft, einen strukturierten Überblick über den schwer vorstellbaren Zahlenraum 100 zu bekommen. Man kann die Regelmäßigkeit der Zahlenabfolgen entdecken und entwickelt eine gute Orientierung im Zahlenfeld.
6. Multiplikationsbrett
Die sehr abstrakten Malreihen werden hier sehr schön als Aneinanderreihung von Additionen sicht- und fassbar gemacht. Dadurch wird auch für rechenschwächere Kinder sehr schön nachvollziehbar, was multiplizieren bedeutet und was bei der Multiplikation eigentlich geschieht.
7. Divisionsbrett
Auch hier wird durch Sehen und Tun sehr anschaulich, was eigentlich dividieren bedeutet. Außerdem ist es unheimlich hilfreich für Aufgaben mit Restmengen im Ergebnis!
8. Mathematischer Würfel
38 oder 83 – was soll da der Unterschied sein, sind doch immer die 3 und die 8? Wessen Kind hat nicht schon mal Zehner- und Einerstelle beim Notieren einer Zahl vertauscht? Dieses Problem lässt sich durch das Sichtbarwerden der Größenverhältnisse der einzelenen Stellenwerte schnell beheben!
9. Rechenstäbchen
Sicherheit im Zahlenraum 10 ist die Grundlage für die Erschließung aller weiteren Zahlenräume. Hierzu gehört zu wissen, aus welchen anderen Zahlen eine bestimmte Zahl (z.B. die 5) zusammengesetzt ist (1+4, 2+3 etc.), die Zehnerpartner zu kennen (d.h. welche Zahlenkombinationen ergeben 10) und dieses Wissen in Additions- und Subtraktionsaufgaben anwenden zu können. Ich finde die Rechenstäbchen so gut, weil sich mit ihnen genau das alles anschaulich und greifbar trainieren lässt. Die verschiedenen Farben für die einzelnen Zahlen und das aktive Tun (das Heraussuchen des richtigen Stäbchens, das Anfassen und die Möglichkeit des Abzählens) machen den ZR 10 auf so vielen Ebenen erlebbar und erschließbar!
10. bewegliches Alphabet
Den Buchstaben in die Hand zu nehmen, seine Form zu ertasten, seine Bögen, Ecken, Kanten zu spüren ermöglicht ein sehr nachhaltiges Einprägen der Schreibweise.