Erschreckend wieviel Unwissenheit rund um die Montessori-Pädagogik herrscht. Hier die Top5:
1. Montessori heißt: Die Kinder dürfen machen, was sie wollen.
Montessori bedeutet „freie Wahl in vorbereiteter Umgebung“. Kinder dürfen Materialien, Themen und Arbeitsrhythmen wählen, bewegen sich aber innerhalb klarer, pädagogisch strukturierter Rahmenbedingungen. Regeln, Verantwortung und gegenseitiger Respekt sind zentrale Bestandteile.
2. Montessori ist nur für privilegierte oder hochbegabte Kinder geeignet.
Maria Montessori entwickelte ihre Pädagogik ursprünglich für benachteiligte Kinder. Der Ansatz ist inklusiv und richtet sich an alle Kinder, unabhängig von Herkunft, Fähigkeiten oder Begabungen.
3. Montessori-Kinder lernen nicht richtig lesen, schreiben und rechnen.
Montessori-Materialien sind gezielt auf mathematische, sprachliche und praktische Kompetenzen ausgerichtet. Sie führen vom Konkreten zum Abstrakten. Viele Kinder lernen dadurch sogar früher und nachhaltiger lesen, schreiben und rechnen, weil sie den Sinn und Zusammenhang verstehen.
4. Montessori bedeutet: Keine Lehrer*innen, keine Anleitung – die Kinder erziehen sich selbst.
Die Rolle der Montessori-Pädagogen ist sehr aktiv, aber anders als im klassischen Unterricht: Sie beobachten, begleiten, erklären Materialien und greifen gezielt ein, wenn ein Kind Unterstützung braucht. Der Leitsatz lautet: „Hilf mir, es selbst zu tun.“
5. Montessori ist altmodisch und nicht mehr zeitgemäß.
Montessori-Pädagogik gilt heute als hochmodern, weil sie Selbstständigkeit, intrinsische Motivation, kritisches Denken, soziales Lernen und Verantwortungsbewusstsein fördert – genau die Kompetenzen, die in der heutigen Gesellschaft und Arbeitswelt gefragt sind.