Aus dem Nähkästchen – von Aha-Erlebnissen und mehr in der Montessori-Großtagespflege

Christine Schuster

Christine Schuster

Kinderträume wahr werden lassen, das ist Christine Schusters Anliegen!

Sie ist Erzieherin mit Montessori Diplom und führt zusammen mit ihrer Kollegin die Montessori-Großtagespflege Kinder(t)räume in Bamberg. Für uns öffnet Sie ihr Montessori-Schatzkästchen und versorgt uns mit Hintergrundinformationen rund um Montessori.

Wie sind Sie zur Montessori-Pädagogik gekommen?
Vor über 10 Jahren, hat mich eine Kindergarten Kollegin mit dem “Montessori Virus” angesteckt. Nachdem ich ca 2 Jahren auf eigener Faust experimentierte und einige kleine Fortbildungen dazu besucht hatte, meldete ich mich zum Montessori Diplom Kurs der Aachener Gesellschaft an. Diese sehr intensive Ausbildung hat mir sehr geholfen, die Entwicklung der Kinder auf unterschiedlichste Weise zu unterstützen und die Kinder ein Stück ihres Weges zu begleiten.

Wie setzen Sie die Montessori-Pädagogik in Ihrer Großtagespflege um? Ist das strikt nach Tradition & Lehrbuch, oder wie passen Sie die Montessori-Arbeitsweisen für Ihre moderne Einrichtungsform an?
Da Maria Montessori kein klassisches Material für Kinder unter 3 Jahren entwickelt hat, werden bei uns in der Großtagespflege viele Dinge des täglichen Lebens praktiziert. Aber auch selbst angefertigte Sachen zum Thema Farben lernen, zu ordnen, sortieren. Auch Formen sortieren, sowie Größenunterschiede wahrnehmen und einiges mehr können die jungen Kinder. Ebenso ist mir die “Montessori Sichtweise” auf das einzelne Kind sehr viel wichtiger als das Material.

Welche 3 Hauptvorteile sehen Sie in der Montessori-Pädagogik für Kinder der heutigen Zeit?
Der größte Vorteil liegt für mich auf der individuellen Entwicklung der Kinder, keiner muss zur gleichen Zeit das gleiche lernen. Dem inneren Bauplan des Kindes vertrauen zu können ist der zweite große Vorteil. Ein weiterer Vorteil bestehet für mich darin, dass die Kinder mir zeigen was sie brauchen, bzw was sie interessiert. Ich muss nur genau hinschauen.

Was war das ungewöhnlichste bzw. überraschendste Montessori-Erlebnis bei Ihrer Arbeit?
Viele Aha-Erlebnisse bei den Erwachsenen während des Diplomkurses und bei Elternabenden im Erkennen von Zusammenhängen im mathematischen Bereich.

Welches ist Ihr Lieblings-Montessori-Material und warum?
Für mich sind es die konstruktiven Dreiecke, durch dieses Material lernte ich die Geometrie verstehen. Auch das Perlenmaterial finde ich sehr anschaulich.

Gibt es ein Montessori-Material in Ihrer Einrichtung, auf das alle Kinder sofort “fliegen”?
Da wir nicht sehr viel klassisches Montessori Material haben, kann ich die Frage nicht beantworten. Bei uns werden Rosa Turm und Einsatzzylinder gerne und häufig bespielt.

Was finden Sie, muss zur Montessori-Pädagogik unbedingt erwähnt werden?
Ich erwähne immer wieder, dass es bei der Montessori Pädagogik erst an zweiter Stelle auf das Material ankommt, das wichtigste ist die Einstellung zum Kind.

Welche Frage zum Thema Montessori haben wir Ihrer Ansicht nach vergessen zu stellen?
Warum ist Montessori Pädagogik für mich das richtige? Weil ich die Bedürfnissse der Kinder besser erkennen und befriedigen kann und dadurch ein entspannteres Miteinander entsteht.

Vielen Dank Frau Schuster, dass Sie sich die Zeit für unser Interview genommen haben.

Mehr Infos zur Montessori-Großtagespflege in Bamberg findet man auf der  Internetseite: www.kindertraeume-bamberg.de

4.3/5 - (3 votes)
Dieser Beitrag wurde unter Interviews veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert