Der erste Unterschied beim Vergleich Montessorischule – Regelschule fällt sofort beim Betreten des Klassenraumes auf.
Helle Räume und private Atmosphäre
Der Blick in ein Montessori-Klassenzimmer verrät auch viel über die Haltung dem Kind gegenüber: Helle, freundliche Räume, farbig gestrichene Wände mit Bildern, Arbeiten der Kinder oder Anschauungstafeln geschmückt. Viele Holzregale mit Arbeitsmaterialien, die ansprechend präsentiert, neugierig machen und zum Ausprobieren einladen. Auf lange Tischreihen, wie sie für den Frontalunterricht üblich sind, wird verzichtet. Stattdessen gibt es kleine Sitzgruppen mit zwei bis vier Tischen.
Meistens ist auch eine gemütlich eingerichtete Leseecke mit Couch vorhanden. Eventuell hat die Klasse sogar Platz für ein „Klassen-Tier“, das dann gemeinsam gepflegt wird, z.B. Fische, Hamster, Schildkröte etc. Die Räume strahlen weniger Klassenzimmer- als Wohnzimmer-Atmosphäre aus – das vermittelt Geborgenheit und schafft Vertrauen.
Unterschiedliche Unterrichtskonzepte
Weitere Unterschiede liegen im Unterrichtskonzept beider Schulformen. Montessori-Schulen verzichten auf eine Ziffern-Benotung und somit auch auf ebensolche Zeugnisse.
Zum Halbjahr hin finden entweder Zeugnisgespräche statt, an denen Lehrer, Eltern und Kind teilnehmen bzw. als schriftliche Variante erhalten die Kinder an sie persönlich gerichtete Briefe, in denen ihre Stärken, aber auch noch anstehende Aufgaben und Verbesserungsanregungen mitgeteilt werden.
Am Schuljahresende bekommen die Kinder ein schriftliches Zeugnis nach dem IzEL-Standard (IzEL = Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess).
Montessori-Schulen bevorzugen altersgemische Klassen
An den meisten Montessori-Schulen ist eine Altersmischung innerhalb der Klassen üblich. In der Regel lernen und arbeiten zwei bis vier Klassenstufen innerhalb einer Klassengemeinschaft.
Wie kann dies funktionieren? Zum Beispiel durch den Verzicht auf Frontalunterricht. Die Schüler finden in ihren Klassen die sogenannte „Vorbereitete Umgebung“ vor, das heißt, sie finden alles, was sie zum Lernen benötigen (Lern-Materialien, Anschauungsmaterial, Arbeitsgehefte) in Regalen vor, die nach jeweiligem Themengebiet (z.B. Deutsch, Mathematik, Sinnesmaterial, Kosmische Erziehung etc.) entsprechend bestückt sind.
Je nach Leistungsstand erhalten die Schüler individuelle Lernpläne bzw. Aufgaben. Innerhalb der Freiarbeit erarbeiten sich die Schüler selbst gewählte Aufgaben selbstständig, oder mit teilweiser Unterstützung durch die Lehrer, bzw. Lernpaten (ältere/leistungsstärkere Schüler, die diesen Aufgabenbereich bereits erfolgreich absolviert haben).
Der Wochenplan ersetzt das Hausaufgabenheft
Hausaufgaben bzw. die zu erarbeitenden Themengebiete werden in Form des Wochenplanes aufgegeben. Der Lehrer gibt z.B. die Themen: Deutsch Grammatik, Aufsatztraining, Mathe 1×1, Kosmische Erziehung Mittelalter vor, die dann innerhalb einer Woche bearbeitet werden sollen. Der Vorteil besteht darin, dass die Schüler zum Thema Deutsch Grammatik verschiedenste Materialien bzw. Arbeitsgehefte vorfinden, die somit den unterschiedlichen Klassenstufen bzw. Wissensständen der einzelnen Kinder gerecht werden. So erhält jeder Schüler eine individuelle Zusammenstellung von Aufgaben mit Lernmaterialien bzw. zu bearbeitenden Arbeitskarteien oder Geheften, die seinem jeweiligen Leistungsstand gerecht wird.
Sehr geehrte Lehrer-innen,
wie verhalten sich die Schüler miteinander, gehen sie individuell auf die Schüler ein?
Mit freundlichen Grüßen
Martina B.
Hallo Martina. Danke für die Fragen. Din Infos dazu habe ich hier geparkt: https://montessori-material.tv/wie-gehen-schueler-und-lehrer-in-montessori-schulen-miteinander-um-bzw-aufeinander-ein/