Als Erwachsener macht man sich kaum Gedanken um die Rechenkünste im Zahlenraum bis 10. Selbstverständlich ist man es gewohnt, mit deutlich größeren Zahlen im Kopf zu rechnen. Für Kinder ist das ganz anders. Die Arbeit im Zahlenraum bis 10 ist anstrengend, interessanter und zugleich viel wichtiger als die Meisten ahnen. Erfahren sie die Geheimnisse, warum der Zahlenraum bis 10 so wichtig ist:
1. Zahlennamen merken
Sieht ein Erwachsener eine Ziffer, dann kann er die Zahl natürlich sofort benennen. Stellen sie sich aber ein Kind kurz nach der Einschulung vor: Dann sind Ziffern nur irgendwelche Zeichen, die Erwachsene verwenden. Das Kind muss also neben dem Rechnen auch gleichzeitig noch das Lesen und Schreiben von Zahlen lernen. Im Zahlenraum bis Zehn kommen alle in unserem Dezimalsystem verwendeten Ziffern (0 – 9) vor. Die Kinder müssen sich Aussehen und Schreibweise (Graphomotorik) der Zahlen merken. Alle weiteren Rechenaufgaben, die das Leben bereithält, fußen auf diesen 10 Ziffern.
2. Zuordnung Menge zu Zahl, Zahl zu Menge
Die nächste wichtige Grundlage ist das sichere Zuordnen einer Menge zu einer Zahl und umgedreht. Es reicht natürlich nicht, dass das Kind weiß, eine 5 spricht man „fünf“ aus und die Ziffer wird „5“ geschrieben. Um mit den Zahlen rechnen zu können, ist eine sichere und eindeutige Zuordnung von Größeneinheiten (Mengen) zu einem Zahlensymbol notwendig. Eine einfache, aber effektive Lernhilfe dabei ist das Abzählen der Mengen. Das kann an den Fingern passieren, aber auch mit Chips oder anderem Rechenmaterial. Hat das Kind die Zuordnung verinnerlicht, wird es von selbst mit dem langwierigen Abzählen aufhören.
3. Zahlenreihe bis 10 und Stellung einer Zahl kennenlernen
Um sicher und schnell rechnen zu können, ist es wichtig, die Abfolge der Zahlenreihe (1,2,3,4,…) zu kennen. Dadurch erleichtern sich die Kinder alle Formen von Abzählaufgaben. Auch die Stellung einer Zahl innerhalb der Zahlenreihe ist grundlegendes Wissen. So sind die Zahlennachbarn und deren Wert schnell erkannt. Damit sind die ersten Schritte zu den Grundrechenaufgaben nicht mehr weit.
4. Vergleiche von Zahlen und Mengen
Zum Rechnen ist es wichtig, die Mächtigkeit von Zahlen bzw. Mengen zu kennen. Nur durch Vergleiche von Mengen und deren Zuordnung zu Zahlen entwickeln Kinder ein Verständnis für Rechenaufgaben. Optische Vergleiche z.B. 6 Chips liegen neben der Zahl 6 und 3 Chips liegen neben der Ziffer 3 unterstützen dabei. Das Kind findet über die Mengenzuordnung heraus, welche Zahl hat mehr und welche weniger Wert.
5. Vergrößern, Verkleinern, Aufteilen und Zerlegen von Zahlen
Die Basis der Grundrechenarten wird hier geschaffen. Das Vergrößern von Zahlen entspricht der Addition, währen das Verkleinern von Zahlen der Subtraktion entspricht. Diese beiden Rechenarten bilden die Grundlage für Multiplikation und Division. Mit dem Aufteilen und Zerlegen von Zahlen (10 = 9 +1, 8 +2, 7 +3, …) üben die Kinder gleichzeitig auch die Vorgänge bei Rechnungen mit Zehnerübergang.
Fazit:
Der Zahlenraum bis 10 ist die Grundlage aller folgender, größeren Zahlenräume. Somit ist er im übertragenen Sinn das Fundament des Rechen-Hochhauses. Nur bei wem dieses Fundament sicher steht, kann bis in die höchsten Stockwerke aufsteigen! Für Kinder ist dabei jede Unterstützung wichtig.
Montessori-Material macht den Zahlenraum bis 10 greif- und begreifbar. Durch das (an)fassbare Material wird mit möglichst vielen Sinnen gelernt und das Vorstellungsvermögen für Mengen und Zahlen bei Kindern trainiert und gefestigt. Eine praktische Auswahl an entsprechenden Materialien finden sie hier.